Informationen für Freunde und Sammler
des MOSAIK mit den Abrafaxen
Ich bitte um Mitarbeit in Form von Berichten, Meinungen, Zeitungsartikeln etc.!
Online-Magazin für Fans der Digedags und der Abrafaxe
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18.1.2001
Endlich, kurz vor Jahresende und lang erwartet, ist es erschienen - das Buch zum Jubiläum 25 Jahre Abrafaxe
.
Eigentlich ist der Zeitpunkt der Herausgabe noch korrekt, denn das erste Mosaik-Heft mit den neuen Helden war im Januar 1976
unter den Ladentischen zu finden. Dennoch haben die langfristigen Ankündigungen eine Erwartungshaltung erzeugt, die zumindest
terminlich nicht eingehalten wurde.
Herausgekommen ist nun ein opulentes Bilderbuch, das als illustrierter Querschnitt über die besagten 25 Jahre gelten kann, jedoch entgegen der Vorhersagen für den langjährigen Fan wenig Neues enthält. War doch die verspätete Auslieferung hauptsächlich mit dem späten Auftauchen ultimativer Dokumente begründet worden, die man in dem Buch vergeblich sucht - und letztlich ist der Umfang von geplanten 128 auf 96 Seiten geschrumpft...
Textlich wurde der Inhalt von dem einschlägig vorbelasteten Frank Burkhard Habel „bearbeitet“, dergestalt, dass viele Autoren von Mosaik-Fanzinen ihre Erkenntnisse und Formulierungen beinahe wörtlich wiedererkannten. Ein schöner Beweis für die Qualität der Fan-Arbeiten, aufgrund der fehlenden Quellenangaben jedoch eher ein Indiz für die unkorrekte Arbeitsweise des Autoren (denn Quellennachweise sind durchaus vorhanden, beziehen sich aber entbehrlicherweise nur auf die Mosaik-Hefte selbst). Wie bekannt, hat F.B.H. auch für die im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag (bzw. dem assoziierten Lexikon Imprint) erschienenen Werke über Gojko Mitiç und die Olsenbande als Autor oder Co-Autor gewirkt. Auch hier ist reichliches Bildmaterial vorhanden, aber der Text wird von den aktiven Olsen- und DEFA-Indianer-Fans stark kritisiert; es wimmelt von sachlichen Fehlern, die einem mit der Materie Vertrauten sofort auffielen und deshalb nicht unterlaufen würden. Im Mosaik-Jubelbuch sind solche Fehler glücklicherweise Mangelware, das zeugt wieder von der hochwertigen unfreiwilligen Zuarbeit.
Mein Gesamteindruck: die Zielgruppe, die dieses Buch kauft, hat eigentlich wenig davon, denn es sind die langjährigen Fans, die gern tiefer in die Abrafaxe-Story hineingeblickt hätten und in dieser Hinsicht enttäuscht worden sind. Neulinge im Steinchen-Universum können mit diesem Buch weniger anfangen, da neue Anhänger eher von einem „Best of“-Album anstelle von Cover-Abbildungen, Demos und Outtakes angezogen werden dürften. Umso erfreulicher, dass inzwischen ein echtes Fanbuch mit qualifizierter Mitarbeit angeregt wurde.
– Ach ja, die Überschrift hat folgenden Bezug: Kurz vor Weihnachten war ich (rein zufällig) Ehrengast und Augenzeuge, als die ersten Exemplare
in der Leipziger Comic-Combo ausgepackt wurden. Um die Bücher ordentlich zu präsentieren, hat man kurzerhand die Tim und Struppi-Werkausgabe
aus dem Regal an exponierter Stelle entfernt und in den hinteren Teil des Ladens verfrachtet. Kommentar des Comic-Dealers Henrik dazu:
Man muss Prioritäten setzen.
Recht so!